Routing! -- das deutschsprachige FidoNetz-Magazin +----------------------------+---------------------------------------------+ | | herausgegeben von 2:2411/413 | | / \ | | | /|oo \ | Redaktion: | | (_| /_) | Heinz-Josef Bomanns 2:240/4005 | | _`@/_ \ _ | Dennis A. V. Dittrich 2:2411/413 | | | | \ \\ | Daniel Hahler 2:2432/337 | | | (*) | \ )) | Philipp Krone 2:313/37 | | |__U__| / \// | Gerrit Kühn 2:246/4020 | | _//|| _\ / | Rene Laederach 2:301/133 | | (_/(_|(____/ | | | (jm) | | | | | +----------------------------+---------------------------------------------+ | Jahrgang 1 Nummer 7 | +--------------------------------------------------------------------------+ Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe: 08.10.2000
Zunächst war auch die "normale" Einwahl mittels Modem oder ISDN Karte bei einem
CDP Node möglich. Doch da der benötigte Fossiltreiber cFos nach kurzer Zeit
nicht mehr unregistriert lauffähig ist und die Registrierung unverhältnismässig
teuer (89 DM) ist, habe ich davon Abstand genommen.
Wer ein Modem oder eine ISDN Karte hat, ist im Internet - oder bereits im Fido.
Was sonst. ;) Also lasse ich die Verbindung übers Internet aufbauen. Das ist
auch noch preiswerter als z.B. über die Telekom (oder einen anderen
Telefonanbieter) zu wählen.
Durch die Einschränkung auf CDP Nodes (die die automatische Einrichtung eines
Points mittels CDP unterstützen) und die Einschränkung auf Nodes, die das BinkP
Protokoll anbieten (IBN Flag in der Nodeliste) ist die Auswahl momentan noch
sehr gering (zwei Nodes, Henning Schröer und Christian von Busse). Ich hoffe,
dass es demnächst noch ein paar mehr werden.
Die direkte Anwahl des Nodes (also nicht übers Internet) ist ebenfalls möglich,
jedoch bietet nur Henning diesen direkten PPP-Zugang an.
Das Paket funktioniert (bzw. soll funktionieren) auf Systemen von Win95a bis
Win 2000. Sogar unter Linux ist es mittels VMWare (Windows-Emulator) lauffähig.
Bekommen könnt ihr das Paket bei www.it-dienste.de/fido - oder per Request bei
mir (2:2457/280, ca. 2,6 MB) oder Henning (2:2457/265 /266) mit dem Magic cdp.
Für den weiteren Vertrieb bitte unbedingt die Distributions-Info beachten (auf
der Homepage direkt einsehbar, ansonsten nach der Installation des Pakets auch
als Info.txt einsehbar; oder Paket manuell entpacken und Info.txt lesen.
Die Auszählung der eingegangenen Stimmen hat folgendes ergeben:
Gültige Stimmen: 63
Ungültige Stimmen: 10
Damit ist Thomas Bauman mit einfacher Mehrheit Gewinner der Wahl und
vorbehaltlich etwaiger Einsprüche und nach Ablauf der Einspruchsfrist
neuer Moderator der HARDWARE.GER.
Aufgrund der im Vorfeld zum Teil hitzig geführten Diskussion zum Thema
Wahlrecht für Points wurde ich als Wahlleiter gebeten zum Abschluß der
Wahl die Daten bezüglich signifikanter Unterschiede im Wahlverhalten von
Nodes und Points zu untersuchen.
Da eine deskriptive Statistik die Eigenschaft geheime Wahl ad absurdum
führen würde, habe ich mir die Mühe gemacht mit den Daten einige
statistische Tests durchzuführen. Hierzu habe ich mich der Methoden der
Diskreten Wahlmodelle bedient und mehrere Multinomiale Logitschätzungen
berechnet. Ausgangsdaten waren gewählter Kandidat, Netzzugehörigkeit und
eine Variable die beschreibt, ob der Wähler Node oder Point ist.
Zuerst die Ergebnisse des Likelihood-Quotienten-Tests. Hier wird getestet,
ob die Daten zur Erklärung der Wahlentscheidung beitragen, bzw. ob das
Modell mit den Daten eine bessere Schätzung liefert als das naive Modell
mit nur einer Konstante. Ich gebe hierfür die Signifikanzwerte an, je
höher der Wert desto besser. Übliche kritische Werte sind 0,9 oder
0,95.
Liegt der Signifikanzwert darunter hat man ein eher schlechtes Modell.
Der Signifikanzwert für die Schätzung nur mit der Node/Point-Variablen
beträgt 0,625. Für die Schätzung mit allen Daten beträgt er 0,804.
Angesichts dieser Werte müßte man die Modelle eigentlich verwerfen. Da wir
aber nur relativ wenige Beobachtungen haben, waren höhere Werte nur bei
deutlich signifikanten Zusammenhängen zu erwarten.
Anschließend habe ich ein Pseudo R-Quadrat berechnet. Bei linearen
Regressionen gibt das R-Quadrat an, wie groß der Anteil der erklärten
Varianz an der Gesamtvarianz ist. Da das Multinomiale Logitschätzverfahren
keine lineare Regression ist, existiert kein solches R-Quadrat. Es gibt
jedoch verschiedene Konstruktionen mit ähnlichen Eigenschaften, die
Näherungen darstellen. Ich habe das McFadden-R-Quadrat verwendet.
Für das Modell nur mit der Node/Point Variablen ergibt sich ein
Pseudo R-Quadrat von 0,03. Bei einem Modell, welches nur die
Netzzugehörigkeit berücksichtigt ergibt sich ein Pseudo R-Quadrat von
0,09. Für die Schätzung mit allen Daten ergibt sich 0,11. Es zeigt sich
hier anscheinend, daß vor allem die Netzzugehörigkeit eine Rolle bei
der Wahlentscheidung gespielt hat.
Abschließend habe ich noch einen
Wald-Test zur Feststellung, ob die Schätzwerte für Nodes und Points gleich
sind, durchgeführt. Ablehnen würde ich diese Hypothese bei Werten von
typischerweise 0,95 und größer. Die Statistik über alle Wahlentscheidungen
ergab einen Wert von 0,55. Die Werte für die einzelnen Kandidaten
schwanken zwischen 0,338 und 0,932. Es ist also festzustellen, daß das
Wahlverhalten von Points und Nodes bei der Moderatorwahl der HARDWARE.GER
nicht signifikant voneinander verschieden war.
Anmerken muß ich jedoch,
daß eventuell Verzehrungen existieren, da Nodes auch mit Point-AKA
abgestimmt haben und daher im Modell wie Points behandelt worden sind.
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